HFG1

& Abell 6

HFG1 (auch bekannt als PK 136+05) und Abell 6 sind zwei schwache, sehr alte planetare Nebel im Sternbild Giraffe (Camelopardalis).

Aufnahmen

Aufnahmedaten

Objekt HFG1 & Abell 6
Aufnahmedatum
16. und 17. Oktober 2017
Belichtung Aufnahmedauer: 24.3 Stunden, H-Alpha: 472x100", OIII: 403x100"
Teleskop Celestron RASA F2.2
Brennweite 620mm
Filter Baader f/2 Highspeed 2" H-Alpha Filter, Baader f/2 Highspeed 2" OIII Filter
Kamera ZWO ASI1600mmc
Guiding 250mm Leitrohr, MGEN
Montierung Celestron CGE pro
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Auszeichnungen

AstroBin Bild des Tages (IOTD) am 19.10.2017 Link >

Heckathorn-Fesen-Gull 1

HFG1 entstand durch den Zentralstern V664 Cas. Dabei handelt es sich nicht um einen einzelnen Stern, sondern um ein dichtes binäres Sternensystem aus einem Weißen Zwerg und einem sonnenähnlichen Stern, die nur wenige Millionen Kilometer voneinander entfernt sind und sich alle 14 Stunden umkreisen.

 

Weil sich das binäre System V664 Cas mit 29 bis 59 Kilometern pro Sekunde sehr schnell bewegt und zusammen mit dem Nebel durch das interstellare Medium pflügt, entsteht ein bläulicher Bogenschock. Dabei hinterlässt HFG1 eine  lange, rote Spur aus ca. 10.000 Jahre altem Gas.

 

In der Aufnahme von HFG1 sieht man deutlich die interessante Struktur von des planataren Nebels. HFG1 ist definiert als ein planetarischer Nebel vom Typ F, was bedeutet, dass er scheinbar gleichmäßig gefüllt ist. Der schmale, bläuliche Bogenschock umgibt eine zentrale Region mit einer dazwischen liegenden Lücke. Der Bogenschock ist im Süden am hellsten, was darauf hindeutet, dass er dort am stärksten mit dem interstellaren Medium interagiert. Der Bogenschock ist nicht vollständig, beinahe unsichtbar ist er im Nordwesten. Der Kern hat drei helle Lappen nach Süden und eine zentrale Öffnung.

 

Planetarische Nebel haben eine Lebensspanne von nur etwa 10.000 Jahren, wenn man bedenkt, dass sonnenähnliche Sterne rund 10 Milliarden Jahre alt werden. HFG1 ist also schon sehr alt und wird sich allmählich im Weltraum auflösen, während der Weiße Zwerg für Milliarden von Jahren abkühlen und verblassen wird. Es wird erwartet, dass unsere eigene Sonne ein ähnliches Schicksal erleidet, aber das wird sich erst in etwa 5 Milliarden Jahren ereignen.

 

Planetare Nebel - eine unglückliche Bezeichnung

Trotz ihres Namens haben planetarische Nebel nichts mit Planeten zu tun. Der Name der planetarischen Nebel entstand im 18. Jahrhundert aufgrund der visuellen Ähnlichkeit zwischen einigen runden planetarischen Nebeln und den Planeten Uranus und Neptun, wenn man sie durch kleine optische Teleskope betrachtet. Der Name ist geblieben, obwohl moderne Teleskope deutlich machen, dass es sich bei diesen Objekten nicht um Planeten handelt.

 

Planetarische Nebel stellen die letzte kurze Phase im Leben eines mittelgroßen Sterns wie unserer Sonne dar. Der sterbende Stern (der von einem roten Riesen zu einem weißen Zwerg zusammenbricht) verbraucht den letzten Teil des Treibstoffs in seinem Kern und treibt einen großen Teil seiner äußeren Hülle ins All. Dieses Material wird dann durch die Strahlung des Sternenrestes erwärmt und strahlt, wobei glühende Gaswolken entstehen, die komplexe Strukturen aufweisen können, da der Ausstoß der Masse aus dem Stern zeitlich und richtungsabhängig ungleichmäßig ist.

Sternwarte Bärenstein

Privatsternwarte
Marcel Drechsler

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